7 einfache Strategien, um dir (endlich) mehr Zeit fürs Schreiben im Business zu nehmen

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Wenn ich Freiberufler*innen und Selbstständige frage: „Was ist dein größtes Problem beim Schreiben im Business?“, ist mit die häufigste Antwort: Es fehlt die Zeit und Disziplin, sich wirklich hinzusetzen und sich Zeit fürs Schreiben der eigenen (Marketing-)Texte zu nehmen.

Einige erzählen auch, sie bekommen das hin, wenn gerade nicht viel los ist – aber sobald es stressig wird, ruhen die eigenen Schreibprojekte wieder: dann gehen andere Dinge vor.

Dabei ist gerade das fatal für Freiberufler*innen, Selbstständige und Solopreneur*innen: anderen Dingen immer wieder Vorschub zu leisten und das Schreiben der eigenen Business-Texte aufzuschieben. Denn gerade diese Texte sorgen für unsere Sichtbarkeit und Reichweite.

Indem wir mit unseren Texten präsent sind, werden wir wahrgenommen: als Expert*innen und als Ansprechpartner*innen für unser Thema. Das belebt das Geschäft, bringt Interessierte – und im besten Fall genau die Kund*innen, die wir uns wünschen.

Klar, E-Mails und vielleicht Social-Media-Posts schreiben die meisten von uns täglich und nebenbei – aber der eigene Blog, Newsletter oder auch Gastbeiträge in fremden Blogs und (Fach-)Zeitschriften leben von der Regelmäßigkeit. Hierzu gehört es, sich immer wieder Zeit zu nehmen, um Themen zu finden und Texte zu schreiben.

Wie kannst du regelmäßig Zeit für dein Schreiben finden? Wie lassen sich deine Business-Texte realistisch planen und möglichst effizient und stressfrei im Alltag schreiben? Wie findest du ein für dich gutes Zeitmanagement?

Ich hoffe, du findest deine Antworten mithilfe der folgenden Impulse. Sie wurden übrigens alle von mir persönlich getestet und für hilfreich befunden. 🙂 Weil Schreiben aber sehr individuell ist, gilt immer: Ausprobieren und das finden, was sich für dich persönlich bewährt.


1. Dein Ziel konkret benennen

Es ist wahrscheinlicher, dass du mit deinem Text auch wirklich anfängst, wenn du dein Schreibziel konkret kennst und benennst. Viele erinnern sich hier vielleicht müde an die SMART-Regel, die gefühlt in jedem Workshop zum Kontext „Ziele erreichen“ vorgestellt wird.

Aber mal ehrlich: Statt mir vorzunehmen: „Blogartikel schreiben“, komme ich persönlich eher zu Potte, wenn ich im Kalender notiere: „Blogartikel zum Thema Schreibroutine schreiben, mit mind. 1.600 Wörtern bis zum 15. Dezember, für Menschen, denen es schwer fällt, sich Zeit zum Schreiben zu nehmen“.

Je konkreter mein Ziel ist, desto eher packe ich es an. Weil ich genau weiß, was zu tun ist – statt ein diffuses „Da war doch was“ vor mir herzuschieben.

Probier’s aus.
Sobald sich ein neues Schreibprojekt auftut, nimm dir dein Journal oder ein leeres Blatt und notiere, wie dein Text konkret aussehen soll:

  • Wie lang soll dein Text sein?
  • Wann musst du ihn abgeben?
  • Welches Thema hat dein Text?
  • Zu welcher Textsorte gehört dein Text? (z. B. Blogbeitrag, Fachartikel, Newsletter)
  • Wer ist deine Zielgruppe?

Diese Daten sind nicht nur wichtig für deine Planung, sondern auch für dein Hirn: Sobald du diese zusammengestellt hast, fängt dein Unbewusstes an, kreativ zu werden und nach Lösungen zu suchen. So kann alles schon ein bisschen vor sich hin gären. Und mit ein paar Ideen im Kopf fällt dir das Schreiben wesentlich einfacher.

Vielleicht kommen dir beim Aufschreiben dieser ersten Antworten auch schon weiterführende Ideen (am besten direkt notieren!) und dir kitzelt es in den Fingern, endlich loszulegen mit dem Text.


2. Zeiten festlegen – Routine etablieren

Routinen entlasten uns, weil wir Dinge für gesetzt hinnehmen und nicht mehr hinterfragen (müssen). Wenn du feste Zeiten für das Schreiben deiner Business-Texte hast, haben andere Dinge weniger eine Chance dazwischenzugrätschen.

Probier’s aus
Überlege einmal:

  • An welchen Wochentagen kannst du Zeit fest reservieren fürs Schreiben? (Z. B. Freitagmittag, wenn deine Kund*innen sich schon ins Wochenende verabschieden?)
  • Zu welcher Uhrzeit kannst du dann am besten schreiben? (Stichwort Biorhythmus)
  • Wie lange am Stück kannst du gut schreiben und welche „Zeitpakete“ machen für dich Sinn? (Brauchst du z. B. mehrmals pro Woche 1 Stunde oder an einem Tag 5 Stunden?)

Probiere dich hier ruhig ein bisschen aus. Und wenn du deine optimalen Tage, Uhrzeiten und Zeitpakete gefunden hast, trage sie als deine „Schreibzeiten“ in deinen Kalender ein – so hast du sie immer im Blick und kannst bei Terminanfragen diese Zeitfenster freihalten.

Nimm dich dabei ernst! Deine Business-Texte sind wichtig und können Vorrang haben vor anderen Dingen.


3. Häppchen erstellen – kleine Etappen gehen

Wie ich sind wohl viele motivierter, wenn sie ihr Ziel in kleinen, benennbaren Schritten angehen, statt einen unübersichtlichen Arbeitsberg vor sich zu sehen.

Daher ist es wahrscheinlicher, dass du dir Zeit nimmst für „Material für den Blogbeitrag recherchieren und eine erste Themen-Struktur erarbeiten“. Und weniger erfolgversprechend, wenn auf deiner To-do-Liste steht: „Blogbeitrag schreiben“.

Probier’s aus:
Teile dein Schreibprojekt in kleine Häppchen ein.

Ein bewährter Weg ist hier, das Projekt entlang der Phasen im Schreibprozess zu zerlegen:

1. Etappe: Material recherchieren und auswerten/strukturieren
2. Etappe: Rohfassung schreiben
3. Etappe: Text überarbeiten/Feedback

Versuche, nach jeder Etappe eine Pause zu machen und den Text liegen zu lassen. Du hast ausreichend Zeit? Dann lege diese Etappen auf verschiedene Tage. Je nach Zeitdruck ist das nicht immer möglich – dann kann aber z. B. die Mittags- oder Kaffeepause helfen, um etwas Abstand zum Text zu bekommen. Der frische Blick lässt deinen Text besser werden: Du behältst den Sinn fürs „Text-Ganze“ und siehst auch kleine Fehler viel schneller.

Wichtig: Als Faustregel gilt, dass alle drei Phasen etwa gleich viel Zeit beanspruchen – plane dies entsprechend ein.

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4. Schritt-für-Schritt-Plan aufstellen

Vielen Schreibenden hilft es, einen konkreten Zeitplan aufzustellen. Wenn du (wie ich) zu diesen Menschen gehörst, dann lies hier weiter. (Wenn du bei dem Wort „Planung“ schreckhaft zusammenzuckst, dann überspringe diesen Punkt und lies unter 5. weiter.)

Probier’s aus:

Um dich wirklich hinzusetzen und deine Texte zu schreiben, kann es unglaublich motivieren, genau zu wissen, was man in der dafür reservierten Zeit machen will und schaffen kann.

Ich plane meine Schreibprojekte daher so:

1. Schritt: Ich (oder andere) setze mir einen Abgabetermin – diesen notiere ich mir im Kalender. (Fristverlängerung ausgeschlossen; ich will das Ding dann auch vom Tisch haben.)

2. Schritt: Ich kenne meine Eckdaten (vgl. Punkt 1.), z. B. 1.600 Wörter für einen Blogbeitrag. Jetzt überschlage ich, wie lange ich jeweils für die drei Etappen Recherche/Auswertung, Rohfassung, Überarbeitung/Feedback benötige und wie lange für mein Schreibprojekt insgesamt. Nach meiner Erfahrung: Je 4 Stunden, insgesamt also 12 Stunden.

3. Schritt: Jetzt schaue ich mir den Zeitraum in meinem Kalender vor dem Abgabetermin an: An welchen Tagen kann ich wie viele Stunden fürs Schreiben einplanen? Wann habe ich Ruhe dafür und die größte Lust? Wann bin ich wach und entsprechend schreib-fit? Wenn du ein*e Hardcore-Aufschieber*in bist: Versuche, entsprechend der Eat-the-Frog-Methode, als Erstes an deinen Texten zu schreiben, vor allen anderen Tagesaufgaben.

4. Schritt: Dann trage ich die Etappen vom Abgabetermin rückwärtsgehend in meinen Kalender ein: Also bis wann ich meinen Text überarbeitet und Feedback eingeholt haben will (einige Tage vor Abgabetermin, es soll ja nicht stressig werden); bis wann ich die Rohversion geschrieben haben will; bis wann ich recherchiert und eine erste Struktur erstellt haben will.

5. Schritt: Ich plane immer etwas Puffer ein, denn manchmal kommt doch etwas Dringendes dazwischen. Oder ich bin einfach nicht so fit wie gewöhnlich und alles braucht etwas länger.

Wichtig:
Wenn du noch nie in einer bestimmen Textsorte geschrieben hast (z. B. Blog, Newsletter, Zeitschriftenartikel), dann nimm erst einmal einen Schätzwert, um die Schreibdauer zu kalkulieren. Tracke dann während des Schreibens deine Zeit – bei späteren Schreibprojekten kannst du auf diesen Erfahrungswerten aufbauend deine Planung erstellen.

Außerdem: Je öfter du einen Text in einer bestimmten Textsorte geschrieben hast, umso leichter wird es dir anschließend fallen und umso schneller und effizienter wird dein Schreiben dieser spezifischen Texte.


5. Freudig im Flow – die Rohversion schreiben

Schreiben macht einfach mehr Spaß, wenn du nicht frustriert vor dem leeren Blatt sitzt oder 15 Minuten nach dem richtigen Wort suchst (ich spreche wieder aus eigener Erfahrung …). Und wenn dir das Schreiben Spaß macht, steigert das wiederum die Chance, dass du es nicht mehr aufschiebst, sondern angehst und dich vielleicht sogar darauf freust! Probiere deshalb, deine Rohversion im Flow zu schreiben, ohne Lange-nach-Wörtern-Suchen und Text-direkt-Überarbeiten.

Genau das umzusetzen, hat bei mir selbst und vielen anderen Schreibenden die größte Veränderung im Schreiben allgemein gebracht, im Positiven natürlich. 🙂 Daher liegt mir diese Übung besonders am Herzen.

Probier’s aus:
mit Freewriting im Flow zur Rohversion

Aber bevor du anfängst: Bei dieser Art des Schreibens der Rohversion geht es nicht darum, direkt den finalen, veröffentlichungsreifen Text zu produzieren.

Hier steht im Fokus, erst einmal deine Gedanken runterzuschreiben und alles aufs Papier zu bringen, was deiner Meinung nach wichtig ist für deinen Text.

Freewriting: 

1. Schritt: Stelle dir einen Wecker auf eine für dich gute Zeit, z. B. 15 Minuten.

2. Schritt: Schreibe alles auf, was dir zu deinem Thema einfällt und was du in deinem Text unterbringen möchtest.

3. Schritt: Widerstehe dabei der Versuchung, Wörter und Satzzeichen direkt zu korrigieren. Schreibe weiter. Wenn du an eine Stelle kommst, an der du merkst, dass du noch etwas nachschlagen musst: Setze hier ein Sonderzeichen oder eine farbliche Markierung. Dasselbe bei Stellen, an denen dir jetzt keine schönere Formulierung einfällt.

4. Schritt: Wenn der Wecker klingelt, mache eine kleine Pause. Wenn du noch fit bist, wiederhole diese Übung und schreibe weiter.

Wenn du Probleme hast, den Text so frei runterzuschreiben: Erstelle erst einmal ein Cluster oder schreibe dir in Stichpunkten eine grobe Gliederung auf. Versuche aber dann, entlang dieser Struktur den Text zügig zu schreiben, ohne zwischendurch innezuhalten.


6. Inspirierende Umgebung

Wir schieben insbesondere Dinge auf, die wir nicht gerne machen, die unbequem sind und die negative Gedanken oder Gefühle in uns auslösen. Hingegen heben Dinge, die wir gern machen, unsere Stimmung. Wir wollen mehr davon. Am liebsten regelmäßig.

Daher kann es hilfreich sein, das Schreiben so zu gestalten, dass wir damit etwas Positives verbinden. „Versüße“ dir deine Schreibzeit, indem du auch die äußeren Umstände so gestaltest, dass sie dir guttun und deine Motivation steigern.

Probier’s aus:
Stelle dir die folgenden Fragen:

  • An welchen Orten schreibst du am liebsten? An ruhigen oder belebten Orten? Was brauchst du dort, damit es dir richtig gut geht und du produktiv schreiben kannst?
  • Welche Störungen kannst du vermeiden? Handy und/oder Telefon ausschalten, E-Mail-Postfach und Internetbrowser geschlossen lassen (ggf. auch mithilfe von Tools)?
  • Wann kannst du in deinem Arbeitsalltag am besten Zeiten ohne diese Störungen einbauen? An welchen Tagen? Zu welchen Uhrzeiten?
  • Wie oft brauchst du Pausen? Wie kannst du diese möglichst förderlich gestalten? (z. B. lieber schlafen oder spazieren gehen?)

Probiere ganz bewusst verschiedene Orte, Tageszeiten, Pausen etc. aus, um herauszufinden, wie das Schreiben am schönsten für dich ist.

Entdecke, was dir gut tut. Es gibt Menschen, die bewusst ihr Büro verlassen und sich ins Café setzen, weil sie dort unter Menschen und Kaffeeduft am besten ihre Texte schreiben können, oder, ganz anders, in der Stille der Bibliothek (und dort, wie ich, sogar mit Ohrenstöpsel …).

Je angenehmer dir deine Schreibzeit ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass du sie nicht mehr aufschiebst. Im besten Fall genießt du sie und lässt sie dir nicht mehr nehmen.


7. Deine Haltung

Schiebst du das Schreiben auf, weil du der Meinung bist, dass deine Texte sowieso nicht gut genug sind? Oder dass du viel zu langsam schreibst? Oder es immer viel zu chaotisch wirkt, was du aufs Blatt bringst?

Unsere Haltung kann uns extrem steuern bzw. daran hindern, etwas zu tun.

Probier’s aus:
Versuche, dich von deinen negativen Gedanken nicht davon abhalten zu lassen, deine Business-Texte zu schreiben.

Versuche zu akzeptieren,

  • dass ein guter Text seine Zeit dauert. Selbst Journalist*innen und Autor*innen schreiben nicht mal „eben schnell“ einen fantastischen Text. Ein guter Text, der wirklich bei seinem Zielleser ankommt, geht durch mehrere Überarbeitungsschleifen. (Mal ein Beispiel: Diesen Blogbeitrag habe ich mit 5 Überarbeitungsversionen geschrieben, inklusive 2 Mal Feedback.)
  • dass Schreiben seine Übung braucht. Je mehr du trainierst, umso besser wird es – versprochen!

Und frage dich,

  • wie du deine*n innere*n Kritiker*in (zumindest eine Zeit lang) ausschalten kannst: Was stärkt und motiviert dich und lässt kritische (innere) Stimmen leiser werden?
  • Eine meiner Lieblingsübungen hierfür ist, einmal in einem Freewriting 10 Minuten diese Stimmen und Unsicherheiten aufs Blatt zu bringen und dann bewusst zur Seite zu legen – danach schreibt es sich schon mit mehr Zuversicht.


Fazit

Gewohnheiten zu ändern, ist nicht einfach und dauert einige Zeit. Probiere diese Strategien nach und nach aus statt alle auf einmal – dann ist die Chance am größten, dass du sie etablieren und etwas verändern kannst.

Dein Business, deine Kund*innen werden es dir danken – du bleibst mit ihnen in Kontakt, zu zeigst dich, du trägst deine Stimme und Vision hinaus in die Welt. Der Weg dorthin lohnt sich!

Was sind deine Strategien und Tricks, um in den Schreibflow zu kommen und Schreibprojekte umzusetzen? Hast du schon eine Idee, was du ausprobieren willst? Schreib mir gern im Kommentar.

Headerbild: unsplash.comDamian Zaleski

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