Wie du deine perfekte Schreibroutine findest – und dein Buch fertig schreibst

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Fällt es dir schwer, dich zum Schreiben hinzusetzen und den Anfang zu finden? Dir Zeit zu nehmen für dein Buchprojekt? Kommt ständig was dazwischen – und du stellst dein eigenes Projekt hintenan?

Wenn du jetzt mit dem Kopf nickst, kann ich dir verraten: Du hast jede Menge Leidensgenoss*innen.

Viele schaffen es nicht, eine Regelmäßigkeit für ihr Schreiben zu finden. Obwohl der Wunsch groß ist, endlich ein eigenes Sachbuch oder einen Ratgeber in die Welt zu bringen. Um eine Geschichte zu erzählen, andere Menschen zu unterstützen oder auch die eigene Expertise sichtbarer zu machen.

Eine für dich optimale Schreibroutine kann dieses Dilemma (das ich übrigens selbst sehr gut kenne) auflösen.

Sie verhindert, dass du dein Buchprojekt immer wieder zurückstellst – und stattdessen einen für dich passenden Schreibrhythmus findest, den du kontinuierlich pflegst und im besten Fall auch genießt. Damit du dein Buch anfängst und mit Spaß fertig schreibst.

Hier meine besten Tipps für deine ideale Schreibroutine!


Tipp 1: Was ist dein Ziel?

Die Basis, um eine Schreibroutine auf Dauer zu etablieren, ist, dass du dein eigenes Projekt für wichtig erachtest und dein Ziel genau kennst.

Überleg dir daher anhand der folgenden Fragen, warum und in welchem Zeitrahmen du dein Buch schreiben willst.

  • Warum ist es für dich persönlich wichtig, ein Buch zu schreiben?
  • Welche Motivation, welche Vorstellungen, Wünsche und Ziele stecken dahinter – beruflich und persönlich?
  • Wie sieht der Tag deiner Buchveröffentlichung aus?
  • Was ist dann anders, wenn du dein Buch veröffentlicht hast? Wie sieht dein Leben und dein Business dann aus?
  • Wann genau soll dein Buch fertig geschrieben und wann veröffentlicht sein?
  • Welche Etappenziele gibt es auf dem Weg dahin?

Mein Tipp:
Nimm dir einen ruhigen Moment und schreibe deine Antworten auf. So kannst du diese immer wieder durchlesen, wenn dir danach ist.

Zugegeben, dieser Schritt hat noch nicht viel mit Routine zu tun, aber er ermöglicht diese erst: Erst wenn du weißt, was du wann, wie und vor allem warum erreichen willst, nimmst du dich selbst und dein Ziel wichtig – und stellst es auch vor andere Dinge, die dazwischengrätschen wollen.

Wenn du deine persönlichen Antworten auf diese Fragen gefunden hast, erhöhst du also die Chance, dass du an deinen Schreibroutinen dauerhaft festhältst. Du bist im besten Fall so motiviert und fokussiert, dass du auch in schwierigen Schreibphasen dranbleibst und nicht aufgibst. Und am Ende dein Buch fertig schreibst.


Tipp 2: Feste Wochentage und Schreibzeiten reservieren

Beobachte, ob es dir hilft, feste Tage zum Schreiben zu haben.

Z. B. samstags und sonntags, weil du dann frei hast und keine E-Mails checken oder Telefonate erledigen musst. Wenn du „Lieblingstage“ hast, dann reserviere und plane dir an diesen Tagen fest deine Schreibzeiten ein!

Probiere auch aus, ob du feste Tageszeiten zum Schreiben brauchst.

Fällt es dir z. B. leichter, immer ab 9 Uhr morgens für drei Stunden an deinem Buch zu arbeiten – oder kann es flexibel sein? Das zu wissen und entsprechend zu organisieren, kann sich positiv auf deine Schreibroutine auswirken.

Den meisten Schreibenden hilft es, sich feste Tage und Zeiten zu setzen – auch weil man so alles andere darum herum besser planen kann.

Deine beste Freundin ruft an und fragt, ob du am Samstag mit zum Ausflug kommen willst? Wenn du z. B. immer samstags und sonntags von 10 bis 14 Uhr an deinem Buch arbeitest, kann du ohne Zögern direkt sagen: „Ab 14 Uhr bin ich dabei.“ Ohne Nachschauen im Kalender und Abwägen, ob der Ausflug mit der Clique nicht vielleicht doch viieel schöner wäre als die einsame Schreibarbeit an dem komplizierten Kapitel …


Tipp 3: Biorhythmus berücksichtigen

Mittlerweile wissen die meisten, was mit Biorhythmus gemeint ist – und kennen ihren eigenen auch gut.

Unser Biorhythmus bestimmt, zu welchen Zeiten wir fit und produktiv sind – und wann eher müde und schläfrig.

Lange Zeit wurde hier von Lerchen und Eulen gesprochen:

  • Lerchen, die sehr früh erwachen und am Morgen ihre produktivste Zeit haben.
  • Eulen, die eher spät aufstehen und auch nachts gerne arbeiten.

Mittlerweile gesellen sich dazu noch weitere Typen. Der Schlaf-Wach-Rhythmus ist eben komplex und immer auch individuell.

Daher empfehle ich dir, einmal genau zu beobachten, wann deine produktivste Zeit ist.

Gerade bei kreativen Arbeiten wie dem Schreiben kann es extrem hilfreich sein, mit dem eigenen Biorhythmus zu arbeiten.

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Tipp 4: Ideale Schreibdauer kennen

Schreibst du lieber längere Zeit am Stück oder in kurzen Zeitfenstern? Tatsächlich kann die Schreibdauer deine Schreibroutine extrem beeinflussen.

Es gibt z. B. Schreibende, denen es schwer fällt, lange Zeit am Stück zu schreiben – und die deswegen erst gar nicht anfangen. Andere sagen, dass sie erst ab einer Stunde wirklich produktiv sind und gute Texte schreiben. Beobachte daher einmal genau, ob die von dir gewählte Zeitdauer für dein Schreiben förderlich ist.

Mein Tipp zum Ausprobieren: die Pomodoro-Methode

  1. Wecker auf 25 Minuten stellen.
  2. Eine Aufgabe bis zum Klingeln bearbeiten.
  3. Wenn der Wecker klingelt, 3 bis 5 Minuten Pause machen.
  4. Punkte 1 bis 3 wiederholen.
  5. Nach dem vierten Durchgang 20 bis 30 Minuten Pause machen.

Ich persönlich setze mir auch manchmal mehr als 25 Minuten – finde hier heraus, was dir am besten tut. Das Ganze gibt’s übrigens auch als Online-Tool.


Tipp 5: Angenehmen Schreibort finden

Überlege und probiere aus, an welchem Ort du produktiv und gerne schreibst und warum gerade dort.

  • Ist ein ruhiger Ort für dich hilfreich? So geht es sehr vielen Schreibenden. Überlege, wo du diese ruhige Umgebung am besten finden kannst.
  • Oder findest du einen gewissen Trubel und fremde Menschen hilfreich und inspirierend?
  • Probiere aus, den Ort zu wechseln: Das verändert deine Denkperspektive. Außerdem kannst du den Wechsel nutzen, um dich in besondere Stimmungen zu bringen. So können z. B. mehrtägige oder -wöchige Aufenthalte fernab deines eigenen Arbeitsschreibtischs gut tun und dein Buch voranbringen.

Wenn du (einen) Ort(e) gefunden hast, wo du dich absolut wohlfühlst und gut arbeiten kannst, ist es wahrscheinlicher, dass du regelmäßig dorthin gehst und gern dort schreibst – und dein Buch voranbringst!


Tipp 6: Störungen vermeiden

Du brauchst wie die meisten Menschen Ruhe zum Schreiben?

Dann versuche, Störungen bei deiner Schreibarbeit konsequent zu vermeiden:

  • Störungen durch andere: Sag Menschen in deiner nahen Umgebung, wann deine Schreibzeit ist und du nicht gestört werden willst. Schalte ggf. das Telefon aus.
  • Störungen, die du selbst steuern kannst: Versuche, den Internetbrowser geschlossen zu halten, ebenso das E-Mail-Programm oder auch deine Social-Media-Kanäle. Für Schreibende, denen die „digitale Abstinenz“ besonders schwerfällt, gibt es unterstützende Tools – einfach mal ausprobieren.

Aber nicht nur Ruhebedürftige arbeiten besser ohne Störungen – Ablenkungen durch E-Mail, SMS, Messenger, Social Media usw. stören enorm die Konzentration und erschweren produktives, kreatives Arbeiten.


Tipp 7: Welcher Pausentyp bist du?

Es verschiedene Pausentypen, die jeweils unterschiedliche Bedürfnisse hinsichtlich einer Pause haben. Das heißt: Wenn du deine Bedürfnisse kennst und deine Pausen für dich optimal nutzt, kannst du auch deine Schreibroutine positiv beeinflussen.

Beobachte und überlege, wie Pausen für dich am förderlichsten sind und wie oft und wie lang sie sein sollten.

  • Bewegung vs. Ruhe: Manche Menschen, dazu gehöre ich, bewegen sich in der Pause gern, gerade nach langen Schreibeinheiten. Andere hingegen wollen sich auch nach ruhiger Schreibzeit einfach aufs Bett legen, ein paar Minuten schlafen. Wieder andere brauchen Interaktion und Unterhaltung mit einem Menschen nach der stillen Versenkung in den Text. Beobachte, was dein Bedürfnis für deine Pause ist – das wird dir am meisten Erholung bringen.
  • Pausendauer und -intervalle: Achte auch darauf, wie lang und wie oft du Pausen benötigst. Studien zeigen, dass wir mit regelmäßigen kleinen Pausen produktiver arbeiten als mit einer großen Pause.
    Auch ich selbst habe mir angewöhnt, mehr Pausen zu machen nach kürzeren Arbeitsintervallen – seitdem fühle ich mich bei der Arbeit viel besser und danach weniger erschöpft. Weil ich zu den Menschen gehöre, die bei kreativen Arbeiten leicht in den „Flow“ kommen und stundenlang weitermachen können, verwende ich oft einen „Pausen-Wecker“.
  • Pausen als Ablenkung? Andersherum gibt es auch Menschen, die so oft Pause machen oder ihre Pausen in die Länge ziehen, dass die Produktivität leidet. Es fällt ihnen schwer, lange Zeit am Stück zu arbeiten, sie stehen ständig auf, sind unruhig. Vielleicht, weil sie eine unangenehme Arbeit so aufschieben wollen.
    Wenn du dazu gehörst: Versuche einmal bewusst und mit Zeittracker, deine Arbeitszeiten zwischen den Pausen langsam länger werden zu lassen und behalte deine Pausenzeiten im Auge.


Tipp 8: Belohnungen

Bist du wie ich jemand, der gut mit Belohnungen arbeiten kann? Die können richtig motivieren.

Überlege daher, was dich nach getaner Schreibarbeit wirklich erfreuen würde – und gönn es dir.

Wenn du weißt, dass du am Schluss belohnt wirst, steigt die Chance, dass du dich an die Textarbeit machst.

Schon zu Studienzeiten habe ich mich so selbst motiviert beim Schreiben von Haus- und Abschlussarbeiten. Heute gehört zu meinen Lieblingsbelohnungen ein Spaziergang mit unserer Hündin Eyra oder ein Eis von meinem Lieblingsitaliener im Kiez – am besten beides zusammen. 🙂


Tipp 9: Rituale

Ähnlich wie Belohnungen können auch Rituale motivieren – und vor allem auch beruhigen und strukturieren. Gerade zum Einstimmen aufs Schreiben kann es helfen, ein besonderes Ritual zu haben.

Ein Ritual hilft, in den Arbeitsrhythmus zu kommen, sich auf den Text zu fokussieren – und dauerhaft eine gute Schreibroutine zu schaffen.

Was könnte dein Ritual werden? Hier ein paar Beispiele:

  • Du trägst ein bestimmtes Kleidungsstück oder Accessoire beim Schreiben
  • Du schreibst immer mit einem bestimmten Stift oder bestimmten Schrift- oder Farbeinstellungen auf dem PC
  • Vor oder nach der Schreibzeit hörst du ein bestimmtes Lied
  • Du meditierst, machst Yoga oder gehst spazieren vor oder nach jeder deiner Schreibzeiten
  • Du gönnst dir nach jeder Schreibzeit eine Belohnung
  • Du machst dir vor jeder Schreibzeit eine Tasse Kaffee oder Tee


Tipp 10: Verabredungen

Schreiben wird oft als einsame, stille Arbeit wahrgenommen. Dabei muss das nicht so sein – Schreiben darf auch interaktiv und sozial sein.

Das gemeinsame Schreiben kann ungemein motivieren – und damit auch helfen, eine Schreibroutine zu etablieren, mit regelmäßigen Schreibzeiten.

Wenn du jemand bist, dem das ständige Schreiben allein schwerfällt oder der einfach Lust auf Schreib-Gesellschaft hat, versuche dies:

  • Verabrede dich mit anderen Schreibenden: z. B. abwechselnd jeweils zu Hause, im eigenen Büro oder im Café, in der Bibliothek oder ganz woanders.
  • Verabrede dich mit anderen Schreibenden digital: Jede*r sitzt am eigenen Schreibtisch – aber über eine Videokonferenz könnt ihr euch sehen, ggf. austauschen oder auch gemeinsam Pause machen.

Das gemeinsame Schreiben hat noch einen weiteren Vorteil: Dein Gegenüber kann dir Feedback geben – entweder auf Ideen oder wenn du dabei bist, deine Struktur auszuarbeiten. Aber auch auf frisch entstandene oder überarbeitete Texte. Das kann deinen Schreibprozess extrem bereichern.


Jetzt bist du dran!

Es dauert mindestens 8 Wochen, bis wir eine neue Gewohnheit und Routinen etabliert haben. Lass dich daher nicht entmutigen, sollte deine Schreibroutine am zweiten Tag nicht perfekt sein.

Probiere diese Tipps nach und nach aus statt alle auf einmal – dann ist die Chance am größten, dass du sie dauerhaft umsetzen und etwas verändern kannst.

Am besten startest du mit den Tipps, die dich am meisten ansprechen und am einfachsten für dich sind. Hab vor allem Geduld mit dir. Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren!

Welche Tipps hast du für das Einüben von neuen Gewohnheiten? Hast du schon eine Idee, was du ausprobieren willst? Schreib’s mir gern im Kommentar.

Headerbild: unsplash.comfotografierende 

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    1. Liebe Akira,

      besten Dank fürs Teilen deiner Erfahrungen und für deine Frage.
      Ja, unsere Verpflichtungen im Alltag können uns manchmal in die Quere kommen dabei, unsere produktivste Zeit zum Schreiben zu nutzen. Vielleicht kannst du ausprobieren, was außerhalb der Schulzeit am besten für dich ist: eher davor, direkt nach der Schule – oder am Abend?

      Herzliche Grüße
      Janina

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