Schreibtechniken – was das ist und warum du sie kennen solltest

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Obwohl ich Schreibcoach für Expertenbücher bin (oder gerade deswegen?), kenne ich auch die schwierigen Seiten des Schreibens. Wenn es nicht vorangehen will. Wenn es Krampf und Qual ist. Wenn es wirklich keinen Spaß macht.

Ich erinnere mich beispielsweise noch sehr genau an die vielen Tränen beim Schreiben meiner Hausarbeiten im Bachelor-Studium. Als ich in meinem WG-Zimmer vor dem leeren Blatt kauerte und keine Ahnung hatte, wie ich es füllen sollte. Meine Zweifel, ob ich die Hausarbeit jemals fertigstellen würde. Als ich irgendwann verzweifelt vom Schreibtisch aufsprang und innerlich schrie: „Das kann doch nicht wahr sein, was mache ich jetzt!? Nächste Woche ist Abgabe!“

Was war da eigentlich los? Zum einen hatte ich (noch) keinen Plan vom wissenschaftlichen Arbeiten. Ich fühlte mich einfach überfordert mit der Aufgabe. 

Zum anderen fehlte mir etwas, das essenziell ist, um einfach(er) und freudvoll zu schreiben: die passenden Schreibtechniken. Also das Handwerk, mit dem aus Ideen und Gedanken ein Text entsteht. Und das Wissen, wie ich diese Techniken gezielt einsetze. 

Hätte ich zu dieser Zeit gewusst, dass Schreiben – für mich – nicht bedeutet: sich an den Schreibtisch setzen, das Word-Dokument öffnen und den Text runterschreiben. Sondern dass es für mich heißt: Ideen sammeln, lesen, Notizen dazu machen. Dann eine Rohversion schreiben, ohne den Anspruch an Richtigkeit. Und danach mehrmals überarbeiten. Hätte ich also diese Aufteilung des Schreibprozesses schon früher verstanden, wäre ich vermutlich entspannter durchs Bachelor-Studium gekommen. (Zum Glück habe ich das dann im Master-Studium gelernt und es gab doch noch ein Happy End. 😉)

Weil die Schreibtechniken so wichtig sind und solch einen großen Unterschied machen, gebe ich dir in diesem Beitrag einen Überblick dazu.

Ich zeige dir, was Schreibtechniken sind und warum es wichtig ist, verschiedene Techniken auszuprobieren. Du findest darüber hinaus Links zu konkreten hilfreichen Schreibtechniken.

Gerade beim Expertenbuch-Schreiben können die richtigen Schreibtechniken darüber entscheiden, ob du dich mehrere Monate lang durch den Buchprozess quälst – oder jeden Tag aufs Neue das Schreiben genießt. Weil es sich leicht und natürlich anfühlt. Weil du immer genau weißt, was gerade zu tun ist – und wie du es am besten umsetzt.

Ich wünsche dir, dass du genau das erlebst und beim Schreiben eine gute Zeit hast!


Was sind Schreibtechniken?

Schreibtechniken sind Methoden oder Übungen, die du während deines Buch- und Schreibprozesses nutzen kannst. Sie helfen dabei, das Schreiben zu erleichtern, zu beschleunigen oder die Qualität deiner Texte zu verbessern.

Der Sinn und Zweck von Schreibtechniken ist, dass der komplexe Prozess des Schreibens aufgeteilt wird und du Teilaufgaben souverän löst. Dadurch helfen sie auch dabei, Schreibblockaden zu vermeiden.


Warum wir als Autor*innen unterschiedliche Schreibtechniken brauchen

Warum Schreibtechniken so individuell sind? Weil sie von den unterschiedlichen (1) Schreibphasen, deinen (2) Schreibstrategien und von deinem (3) Schreibtyp abhängen: 


1. Unterschiedliche Schreibphasen

Der Schreibprozess beim Expertenbuch beinhaltet unterschiedliche Phasen. So wirst du beim Erstellen deiner einzelnen Kapitel beispielsweise immer eine Phase des Ideen-Sammelns und Recherchierens durchlaufen, gefolgt von einer Phase des Schreibens und einer Phase des Überarbeitens.

Für jede dieser Phasen eignen sich unterschiedliche Schreibtechniken: Fürs Ideen-Sammeln etwa assoziative Brainstorming-Methoden wie das Cluster, fürs Überarbeiten etwa eine bestimmte Überarbeitungs-Methode wie das 4-schrittige Text-Polishing.

In allen Phasen solltest du dir möglichst immer wertschätzendes Feedback einholen. Auch dies gehört zu den Schreibtechniken. 🙂

Cluster – Janina Lücke – Schreibcoaching

Beispiel für ein Cluster zum Thema „Meine 5 besten Schreibtipps“

2. Unterschiedliche Schreibstrategien

Mit Schreibstrategien sind Vorgehensweisen oder Verfahren gemeint, die Autor*innen fürs das Schreiben nutzen. Stephanie Dreyfürst und Nadja Sennewald beschreiben Schreibstrategien in ihrem Buch Schreiben. Grundlagentexte zur Theorie, Didaktik und Beratung als „Ablauf- und Organisationsschemata“ (S. 170).

Während Schreibtechniken also bestimmte Übungen sind, ist die Schreibstrategie der übergeordnete Fahrplan, innerhalb dessen die Übungen angewandt werden.

Die Schreibstrategie ist also wie die IKEA-Montageanleitung, die dir zeigt, mit welchen Schritten du dein Billy-Regal aufbaust. Die Schreibtechniken sind dann wie der Kreuzschraubendreher, Schlitzschraubendreher und der Hammer, mit dem du die Schritte umsetzt – also das Werkzeug, das du für den Aufbau brauchst.

Schreibstrategien sind immer höchst individuell. Sie sind zum Teil intuitiv, aber oft auch (etwa in der Schule) erlernt und durch viele Anwendungen verfestigt. Je nachdem, welche Schreibstrategien du anwendest, kannst du unterschiedliche Schreibtechniken nutzen.

Wenn du intuitiv immer deine Texte direkt im Flow runterschreibst, nutzt du Techniken wie das Freewriting, die genau das stärken. Wenn du vor dem Schreiben hingegen erst einmal den Text planst und strukturierst, wählst du Methoden, die zunächst deine Ideen ordnen und hierarchisieren, etwa die Mindmap.

Schreibstrategien sind dann „richtig“, wenn sie dich ans Ziel führen: zu einem Text, der transportiert, was du sagen möchtest.

Mindmap – Janina Lücke - Schreibcoaching Berlin

Beispiel für eine Mindmap zum Thema „Meine 5 besten Schreibtipps“

3. Unterschiedliche Schreibtypen

Eng verknüpft mit den Schreibstrategien sind die verschiedenen Schreibtypen. Denn in der Forschung hat man herausgefunden, dass es verschiedene Schreibtypen gibt, die jeweils intuitiv bestimmte Schreibstrategien auswählen.

Es gibt verschiedene Schreibtypen-Modelle – ich arbeite mit dem Basis-Modell von Schreibforscher und -didaktiker Dr. Gerd Bräuer. Er unterteilt Schreibende in zwei Typen: strukturschaffend Schreibende (Drauflos-Schreiber*innen) und strukturfolgernd Schreibende (Planer*innen).

Strukturschaffer*innen produzieren schreiben oft direkt drauflos. Die Textstruktur kristallisiert sich dabei nach und nach während des Schreibens heraus – daher Strukturschaffer*innen.

Strukturfolger*innen hingegen schreiben planvoll und kontrolliert. Sie legen so früh wie möglich im Schreibprozess eine Struktur an und folgen dieser im weiteren Verlauf des Texts – daher Strukturfolger*innen.

Deine Auswahl an Schreibtechniken wird also auch davon bestimmt, zu welchem Schreibtyp du gehörst und welche entsprechenden Schreibstrategien du meist intuitiv nutzt.

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Was beim Schreiben hilft? Probiere aus und reflektiere!

Die richtige Auswahl an Schreibstrategien ist aber oft gar nicht so einfach. Tatsächlich verwenden viele Schreibende Strategien, die eigentlich gar nicht zu ihnen passen. Etwa weil in Schule oder Studium nur „der eine richtige Weg“ beim Schreiben gelehrt wurde. Dadurch wird das Schreiben schwerfällig, macht keinen Spaß und raubt unnötig Zeit.

Wenn beispielsweise Strukturschaffende immer gesagt bekommen haben, dass sie nur nach einer vorher festgelegten Struktur schreiben sollen – dann wird das Schreiben zum Krampf. Weil sich die Struktur bei ihnen eigentlich erst mit dem voranschreitenden Text entwickelt.

Genauso tun sich strukturfolgend Schreibende schwer, wenn sie „einfach mal drauflosschreiben“ sollen. Sie brauchen eben erst ein Gerüst, um ins Schreiben zu kommen.

Deswegen: Probiere verschiedene Schreibstrategien und -techniken aus und beobachte, was dir hilft und was nicht. 

Wenn du die für dich passenden Schreibtechniken gefunden hast, macht das Schreiben mehr Spaß und ist effizienter. Dann kann es dir so gehen wie zwei meiner Kund*innen, nennen wir sie hier Birgit und Carina. Sie mussten auch erst ausprobieren und lernen, was für sie am besten funktioniert – und haben so ihre ideale Vorgehensweise gefunden.


Kunden-Beispiel Birgit

Birgit ist Flow-Schreiberin. Wenn sie einen Text erstellen soll, schreibt sie intuitiv erst einmal drauflos. Als Birgit von einem Verlag für eine Buchveröffentlichung angefragt wurde, sagte sie direkt zu. Als die Verlagslektorin aber dann als Erstes ein Inhaltsverzeichnis von ihr haben wollte, war Birgit völlig überfordert: Natürlich kannte sie als Expertin die Inhalte, die ins Buch kommen sollten – aber sie konnte sie noch nicht ordnen und in eine Buchstruktur bringen.

In unserem 1:1-Buchcoaching hat es ihr geholfen, als ich sagte: Fang einfach an zu schreiben und bleib im Schreiben, die Struktur wird sich dann ergeben. So hat Birgit erst einmal assoziativ ihre Themen runtergeschrieben. Nach und nach – wie typisch für Strukturschaffende – hat sich in diesem Prozess eine Ordnung herauskristallisiert. Am Ende konnte sie dem Verlag mit ihrem Manuskript ein überzeugendes Inhaltsverzeichnis vorlegen.


Kunden-Beispiel Carina

Ganz anders geht es Carina. Sie dachte früher immer, dass sie möglichst schnell ins Schreiben kommen und der erste Entwurf perfekt sein muss. Es war jedes Mal ein Krampf. Carina hat es geholfen, dass sie in meiner Expertenbuch-Masterclass die Methode „Text-Skelett“ kennenlernte. Hierbei schreibt sie sich zunächst für jedes Kapitel die Ideen auf (etwa mithilfe des Clusters) – und ordnet diese Ideen in einem zweiten Schritt von oben nach unten in logischer Reihenfolge. Erst wenn dieses Skelett steht, fängt sie mit dem Schreiben an. Und kann jetzt – anders als früher – ohne Schreibblockaden die Kapitel ihres Expertenbuchs füllen.

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Welche Schreibtechniken gibt es? 5 Methoden, die du ausprobieren solltest

Es gibt viele verschieden Schreibtechniken. Einige sind eher assoziativ und kreativ, andere eher analytisch und logisch. Wähle die passende Technik aus, je nachdem, ob du gerade Ideen sammelst, schreibst oder überarbeitest. Und je nachdem, ob du generell eher strukturschaffend oder strukturfolgend vorgehst – also entsprechend deinem Schreibtyp. 

Einige der beliebtesten Schreibtechniken findest du in meiner Blog-Serie „5 geniale Tipps, wie du ins Schreiben kommst und fertig wirst!“. Hier stelle ich mit Anleitung und Hintergrundinfos vor:

  1. Das Cluster fürs Brainstormen
  2. Die Mindmap zum Ideen-Ordnen
  3. Das Freewriting zum Flow-Schreiben
  4. Das Text Polishing zum effizienten Überarbeiten
  5. Das Happy Feedback für wertschätzende Resonanz zum Text


Wenn du nach für dich passenden Schreibstrategien und -techniken suchst: Melde dich gerne bei mir. Als Buchcoach unterstütze ich dich dabei, den Buchprozess leicht und freudvoll zu gestalten – von der ersten Idee bis zum fertigen Buch.   

Denn meine Mission ist: Expert*innen dabei zu unterstützen, mit Flow und Fahrplan ein hochwertiges Expertenbuch zu schreiben und veröffentlichen – für mehr Expertenstatus, Impact, Wunschkund*innen und das erfüllende Gefühl, mit dem eigenen Buch dauerhaft Wissen und Erfahrungen weiterzugeben.

Deine nächsten Schritte

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Sei auch herzlich eingeladen zu meinem kostenlosen Impulstreffen. In diesem Live-Treffen online über Zoom gebe ich einen Überblick dazu, wie man ein Buchprojekt gut plant und zum Erfolg führt. Ich zeige außerdem, was das Besondere an meiner Arbeit ist.

Wenn du schon aktiv und kreativ werden und deine Ideen ausprobieren möchtest: Komm in meinen 2-stündigen Kickoff-Workshop. Hier leite ich dich Schritt für Schritt durch konkrete Übungen und Umsetzungsmethoden, um deine Buchidee zu entwickeln und feinzuschleifen.

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Janina Lücke – Schreibcoaching

Was sind deine Herausforderungen beim Buchschreiben? Schreib mir im Kommentar.

Headerbild: Unsplash / Vera Cho

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