Zwei Dinge sind oft herausfordernd beim Schreiben: den Anfang zu finden – und den Text auch fertig zu schreiben. Um damit rauszugehen und deine Ideen, Gedanken oder Angebote zu präsentieren, etwa mit deinen Business-Texten wie Website, Blog oder mit einem Sachbuch, Fachbuch, Ratgeber.
In dieser Blog-Miniserie zeige ich dir 5 geniale Schreibmethoden, die so flexibel und einfach sind, dass du sie bei fast allen Texten anwenden kannst.
Einige von ihnen helfen dir, den ersten Schreib-Schweinehund zu überwinden. Andere unterstützen dich dabei, deine Texte auch fertig zu bekommen – damit sie das Licht der Welt erblicken!
Tipp #1: Ideen sammeln – Cluster
Du willst einen Text schreiben, hast vielleicht auch schon Ideen. Aber sobald du vor deinem Blatt oder PC sitzt: gähnende Leere in deinem Kopf. Ein mulmiges Gefühl beschleicht dich. Du lässt es für heute sein und verschiebst das Schreiben auf morgen. Und dann … Naja, du weißt vielleicht, wie es weitergeht.
Um diese Angst – oder das Unwohlsein – vor dem leeren Blatt zu vermeiden, hilft es enorm, im Vorfeld schon Ideen aufzuschreiben.
Meine geniale Methode dafür ist das Cluster. Hiermit kannst du erste Gedanken niederschreiben und strukturieren, aber vor allem auch neue Ideen aufspüren. Es ist eine kreative Methode, die quasi wie ein Brainstorming funktioniert – nur dass du es allein machst.
Damit ist das Cluster auch eine ideale und wichtige Methode, um eine Buchidee für das eigene Expertenbuch zu finden und weiterzuentwickeln.
Tatsächlich schreibe ich mittlerweile keinen einzigen Blogbeitrag, Fachartikel oder anderen längeren Text mehr, ohne zuvor mindestens ein Cluster zu meinem Text-Thema gemacht zu haben.
So geht das Cluster:
- Für das Cluster schreibst du ein Kern-Wort in die Mitte eines leeren Blatts und kreist dieses Wort ein – das Blatt unbedingt im Querformat benutzen für viel Platz zur Seite und wenn möglich A3-Format!
Das Wort kann das Hauptthema deines Texts sein oder z. B. das Thema eines Buchkapitels. Es sollte also das Wort sein, zu dem du Ideen sammeln und strukturieren willst. - Ausgehend von diesem Kern-Wort fängst du nun an, andere Wörter, Begriffe, Halbsätze zu assoziieren: Das erste neue Wort, das dir in den Kopf kommt, schreibst du in die Nähe des Hauptwortes und umkreist es ebenfalls.
Diesen neuen Kreis verbindest du mit einem Strich mit dem Kreis des Kern-Worts. - Wenn dir wieder eine neue Idee einfällt, machst du genau so weiter: Du schreibst das Wort daneben, umkreist es und verbindest es dann mit den vorherigen Wort-Kreis.
- So bildest du eine Assoziationskette, bis dir nichts mehr einfällt. Kehre dann zum Hauptwort in der Mitte zurück und fange eine neue Kette an.
- Versuche, zügig deine Assoziationen zu sammeln und nicht lange darüber nachzudenken, es gibt hier kein Falsch! Es geht ja genau darum: Neue, vielleicht auf den ersten Blick unsinnige Ideen zu sammeln, auf die man vorher nicht gekommen wäre. Meistens dauert das Clustern fünf bis zehn Minuten.
Wenn du ins Stocken gerätst, dann umkreise das letzte Wort so lange, bis dir eine neue Assoziation kommt; so bleiben deine Hand und deine Gedanken in Bewegung. - Du kannst auch bei einem Wort mitten in einer Kette neu ansetzen und einen Seitenstrang bilden.
- Wenn du merkst, dass dir gar nichts mehr einfällt, dann höre auf und beende das Cluster.
Nach dem kreativen Clustern ist es Zeit, das Cluster auszuwerten: Was sind super Ideen, die du für deinen Text verwenden kannst? Welche Aspekte brauchst du nicht? Wo gibt es Themenschwerpunkte? Wozu fehlen noch mehr Ideen?
Du kannst auch besonders wichtige Ideen mit Farben markieren, dir Notizen ins Cluster schreiben, neue Verbindungen markieren – so, wie du es brauchst!
Ein nächster Schritt könnte sein, zu einer wichtigen neuen Idee ein neues Cluster zu erstellen. Oder das Cluster für eine erste Text-Gliederung in eine Mindmap zu übertragen.
Nice to know:
Das Cluster wurde durch die amerikanische Anglistik-Dozentin und Kunstpädagogin Gabriele L. Rico und ihr Buch „Garantiert schreiben lernen“ (1983) bekannt. Das Besondere an dieser Methode ist, dass hierbei verschiedene Gehirnareale gleichzeitig aktiviert werden: die für Bildlichkeit und Begrifflichkeit. Vor allem die rechte Gehirnhälfte, die für Spontaneität, Kreativität, Intuition und eben Bildersprache zuständig ist, wird hier mitgefordert. Bewusste Ideen werden mit assoziativen Vorgängen verbunden. Damit können wir auf einzigartige Weise neue Ideen, Perspektiven und Wörter aufspüren.
Was hilft dir dabei, Ideen zu sammeln? Schreib mir gern im Kommentar.
Headerbild: Unsplash / Vera Cho
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