7 einfache Strategien, um dir (endlich) mehr Zeit zum Schreiben deines Expertenbuches zu nehmen

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Wenn ich Coaches, Berater*innen und andere Expert*innen frage: „Was ist deine größte Herausforderung beim Expertenbuch?“, ist mit die häufigste Antwort: Es fehlt die Zeit fürs Schreiben am Buch.

Einige erzählen auch, sie bekommen es hin, wenn gerade nicht viel los ist. Aber sobald es stressig wird, ruht das Buchprojekt wieder. Dann gehen andere Dinge vor.

Dabei ist gerade das fatal für angehende Autor*innen: immer wieder anderen Dingen Vorschub zu leisten und das geplante Expertenbuch aufzuschieben. Denn das Buch kann für enorme Sichtbarkeit und Reichweite sorgen und damit das Business extrem voranbringen.

Wer mit einem Buch präsent ist, wird wahrgenommen: als Expert*in und als Ansprechpartner*in für ein Thema. Das bringt Interessierte, Leser*innen – und im besten Fall Wunschkundschaft.

Aber das Buch muss eben erst einmal geschrieben werden. Und dazu gehört es, sich über eine längere Dauer immer wieder dafür Zeit zu reservieren.

Wie kannst du regelmäßig Zeit fürs Schreiben finden? Wie lassen sich deine Schreib-Sessions realistisch planen und möglichst effizient und stressfrei in den Alltag integrieren? Wie findest du ein für dich gutes Zeitmanagement? 

Ich hoffe, du findest deine Antworten mithilfe der folgenden Impulse. Sie wurden übrigens alle von mir persönlich getestet und für hilfreich befunden. 🙂 Weil Schreiben aber sehr individuell ist, gilt immer: Probiere aus und nutze das, was sich für dich persönlich bewährt.


1. Dein Ziel konkret benennen

Es ist wahrscheinlicher, dass du mit deinen Kapiteln auch wirklich vorankommst, wenn du dein Schreibziel konkret kennst und benennst. Viele erinnern sich hier vielleicht müde an die SMART-Regel, die gefühlt in jedem Workshop zum Kontext „Ziele erreichen“ vorgestellt wird.

Was heißt das nun konkret? Statt mir „Buch schreiben“ vorzunehmen, komme ich persönlich eher zu Potte, wenn ich im Kalender notiere: „Einleitung zum vierten Buchkapitel in der Rohfassung schreiben, max. 2 Seiten, Entwurf dann am 15. Dezember an Susanne zum Feedback schicken“.

Je konkreter mein Ziel also ist, desto eher packe ich es an. Weil ich genau weiß, was zu tun ist.

Probier’s aus.
Überlege vor jeder Schreib-Session (am besten schon, während du die letzte Schreib-Session beendest), welche Aufgaben konkret anstehen und an was du als Nächstes arbeiten wirst:

  • Welche Arbeitsschritte gibt es in dieser Schreib-Session? 
  • Wie sieht dein Ziel aus, das du in dieser Schreib-Session erreichen willst?
  • An welchem Thema/Text arbeitest du?
  • Wie lang soll dein Text sein?

Diese Daten sind nicht nur wichtig für deine Planung, sondern auch für dein Gehirn: Sobald du diese zusammengestellt hast, fängt dein Unbewusstes an, kreativ zu werden und nach Lösungen zu suchen. So kann alles schon ein bisschen vor sich hin gären. Und mit ein paar Ideen im Kopf fällt dir das Schreiben wesentlich einfacher.

Vielleicht kommen dir beim Aufschreiben dieser ersten Antworten auch schon weiterführende Ideen (am besten direkt notieren!) und dir kitzelt es in den Fingern, endlich loszulegen mit dem Text.

Wenn du erst einmal einen Überblick dazu brauchst, was zum Buchschreiben alles dazugehört – von der ersten Idee über die Struktur bis hin zur Veröffentlichung –, dann lies gerne meinen Artikel „Buch schreiben: So gelingt dir dein eigenes Sachbuch oder ein Ratgeber“.


2. Zeiten festlegen – Routine etablieren

Routinen entlasten uns, weil wir Dinge für gesetzt hinnehmen und nicht mehr hinterfragen (müssen). Wenn du feste Zeiten für das Schreiben deines Expertenbuchs hast, haben andere Dinge weniger eine Chance dazwischenzugrätschen.

Probier’s aus
Überlege einmal:

  • An welchen Wochentagen kannst du Zeit fest reservieren fürs Schreiben? (Z. B. Freitagmittag, wenn deine Kundschaft sich schon ins Wochenende verabschiedet hat?)
  • Zu welcher Uhrzeit kannst du dann am besten schreiben? (Stichwort Biorhythmus)
  • Wie lange am Stück kannst du gut schreiben und welche „Zeitpakete“ machen für dich Sinn? (Brauchst du z. B. mehrmals pro Woche 1 Stunde oder an einem Tag 5 Stunden?)

Probiere dich hier aus. Und wenn du deine optimalen Tage, Uhrzeiten und Zeitpakete gefunden hast, trage sie als „Schreibzeiten“ in deinen Kalender ein. So hast du sie immer im Blick und kannst bei Terminanfragen diese Zeitfenster freihalten.

Nimm dich dabei ernst! Dein Expertenbuch ist wichtig und kann für eine von dir gewählte Zeit Vorrang haben vor anderen Dingen.

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3. Häppchen erstellen – kleine Etappen gehen

Wie ich sind wohl viele motivierter, wenn sie ihr großes Ziel in kleinen, benennbaren Schritten angehen, statt einen unübersichtlichen Arbeitsberg vor sich zu sehen.

Daher ist es wahrscheinlich, dass du dir Zeit nimmst für „Material für das zweite Kapitel recherchieren und eine erste Themen-Struktur erarbeiten“. Weniger erfolgversprechend hingegen ist, wenn auf deiner To-do-Liste steht: „Buchkapitel schreiben“.

Probier’s aus:
Teile dein Buchprojekt, etwa das Schreiben deines Buchkonzepts oder Exposés, deines Manuskripts oder auch die Verlagssuche, in kleine Häppchen ein.

Ein bewährter Weg beim Schreiben ist, entlang der Phasen im Schreibprozess vorzugehen:

1. Etappe: Planen – Worum geht es? Wer liest den Text?
2. Etappe: Material recherchieren und auswerten, ggf. strukturieren
3. Etappe: Rohfassung schreiben
4. Etappe: Text überarbeiten/Feedback

Versuche, nach jeder Etappe eine Pause zu machen und den Text liegen zu lassen. Denn der frische Blick lässt deinen Text besser werden: Du behältst den Sinn fürs „Text-Ganze“ und siehst auch kleine Fehler viel schneller.

Wichtig: Als Faustregel gilt, dass Phasen 2–3 etwa gleich viel Zeit beanspruchen – plane dies entsprechend ein.


4. Schritt-für-Schritt-Plan aufstellen

Vielen Schreibenden hilft es, einen konkreten Zeitplan aufzustellen. Wenn du (wie ich) zu diesen Menschen gehörst, dann lies hier weiter. (Wenn du schon bei dem Wort „Planung“ schreckhaft zusammenzuckst, dann überspringe diesen Punkt und lies unter 5. weiter.)

Probier’s aus:

Um dich wirklich hinzusetzen und deine Kapitel zu schreiben, kann es unglaublich motivieren, genau zu wissen, was man in der dafür reservierten Zeit machen will und schaffen kann.

Ich plane meine Schreibprojekte daher so:

1. Schritt: Ich (oder andere, etwa Feedback-Geber*innen) setze mir einen Zieltermin – diesen notiere ich mir im Kalender. (Fristverlängerung ausgeschlossen; ich will es dann auch vom Tisch haben.)

2. Schritt: Ich kenne meine Eckdaten (vgl. den ersten Tipp zum Ziel benennen). Jetzt überschlage ich, wie lange ich jeweils für die vier Etappen Planung, Recherche/Auswertung/Strukturierung, Rohfassung, Überarbeitung/Feedback benötige und wie lange für mein Schreibprojekt insgesamt.

3. Schritt: Jetzt schaue ich mir den Zeitraum in meinem Kalender vor dem Zieltermin an: An welchen Tagen kann ich wie viele Stunden fürs Schreiben einplanen? Wann habe ich Ruhe dafür und die größte Lust? Wann bin ich wach und entsprechend schreib-fit? Was mir und vielen anderen Expertenbuch-Autor*innen hilft: Versuche, entsprechend der Eat-the-Frog-Methode, als Erstes an deinem Buch zu schreiben, vor allen anderen Tagesaufgaben.

4. Schritt: Dann trage ich die Etappen vom Zieltermin rückwärtsgehend in meinen Kalender ein: Also bis wann ich meinen Text überarbeitet haben möchte (einige Tage vor Abgabetermin, es soll ja nicht stressig werden); bis wann ich die Rohversion geschrieben haben möchte; bis wann ich recherchiert und eine erste Struktur erstellt haben möchte.

5. Schritt: Ich plane immer etwas Puffer ein, denn manchmal kommt doch etwas Dringendes dazwischen. Oder ich bin einfach nicht so fit wie gewöhnlich und alles braucht etwas länger.

Wichtig:
Wenn du dein erstes Buch schreibst, dann nimm erst einmal einen Schätzwert, um die Schreibdauer zu kalkulieren. Tracke dann während des Schreibens deine Zeit – im Laufe der Zeit kannst du auf diesen Erfahrungswerten aufbauend deine Planung aktualieren.

Außerdem: Je öfter du schreibst, umso leichter wird es dir fallen und umso schneller und effizienter wird dein Schreiben.


5. Im Flow die Rohversion schreiben 

Schreiben macht einfach mehr Spaß, wenn du nicht frustriert vor dem leeren Blatt sitzt oder 15 Minuten nach dem richtigen Wort suchst (ich spreche wieder aus eigener Erfahrung …). Und wenn dir das Schreiben Spaß macht, steigert das wiederum die Chance, dass du es nicht mehr aufschiebst, sondern angehst und dich vielleicht sogar darauf freust! Probiere deshalb, deine Rohversion im Flow zu schreiben, ohne langes Nach-Wörtern-Suchen und Text-direkt-Überarbeiten.

Genau das umzusetzen, hat bei mir selbst und vielen anderen Autor*innen die größte positive Veränderung im Schreiben gebracht. Daher liegt mir diese Übung besonders am Herzen.

Probier’s aus:
Mit Freewriting im Flow zur Rohversion

Aber bevor du anfängst, noch ein Hinweis: Bei dieser Art des Schreibens der Rohversion geht es nicht darum, direkt den finalen, veröffentlichungsreifen Text zu produzieren.

Hier steht im Fokus, erst einmal deine Gedanken runterzuschreiben und alles aufs Papier zu bringen, was deiner Meinung nach wichtig ist für deinen Text.

Freewriting: 

1. Schritt: Stelle dir einen Wecker auf eine für dich gute Zeit, z. B. 30 Minuten.

2. Schritt: Schreibe alles auf, was dir zu deinem Thema einfällt und was du in deinem Text unterbringen möchtest.

3. Schritt: Widerstehe dabei der Versuchung, Wörter und Satzzeichen direkt zu korrigieren. Schreibe weiter. Wenn du an eine Stelle kommst, an der du merkst, dass du noch etwas nachschlagen musst: Setze hier ein Sonderzeichen oder eine farbliche Markierung. Dasselbe bei Stellen, an denen dir jetzt keine schönere Formulierung einfällt.

4. Schritt: Wenn der Wecker klingelt, mache eine kleine Pause. Wenn du noch fit bist, wiederhole diese Übung und schreibe weiter.

Wenn du Probleme hast, den Text frei runterzuschreiben: Erstelle erst einmal ein Cluster, vielleicht eine Mindmap oder schreibe dir in Stichpunkten eine grobe Gliederung auf. Nutze also die für deinen Schreibtyp passenden Schreibtechniken. Versuche aber dann, entlang dieser Struktur den Text zügig zu schreiben, ohne zwischendurch innezuhalten.

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6. Inspirierende Umgebung

Wir schieben insbesondere Dinge auf, die wir nicht gerne machen, die unbequem sind und die negative Gedanken oder Gefühle in uns auslösen. Hingegen heben Dinge, die wir gern machen, unsere Stimmung. Wir wollen mehr davon. Am liebsten regelmäßig.

Daher kann es hilfreich sein, das Schreiben so zu gestalten, dass wir damit etwas Positives verbinden. „Versüße“ dir deine Schreibzeit, indem du auch die äußeren Umstände so gestaltest, dass sie dir guttun und deine Motivation steigern.

Probier’s aus:
Stelle dir die folgenden Fragen:

  • An welchen Orten schreibst du am liebsten? An ruhigen oder belebten Orten? Was brauchst du dort, damit es dir richtig gut geht und du produktiv schreiben kannst?
  • Welche Störungen kannst du vermeiden? Handy und/oder Telefon ausschalten, E-Mail-Postfach und Internetbrowser geschlossen lassen (ggf. auch mithilfe von Tools)?
  • Wann kannst du in deinem Arbeitsalltag am besten Zeiten ohne diese Störungen einbauen? An welchen Tagen? Zu welchen Uhrzeiten?
  • Wie oft brauchst du Pausen? Wie kannst du diese möglichst förderlich gestalten? (z. B. lieber schlafen oder spazieren gehen?)

Probiere ganz bewusst verschiedene Orte, Tageszeiten, Pausen etc. aus, um herauszufinden, wie das Schreiben am schönsten für dich ist.

Entdecke, was dir gut tut. Es gibt Menschen, die bewusst ihr Büro verlassen und sich ins Café setzen, weil sie dort unter Menschen und Kaffeeduft am besten ihre Kapitel schreiben können. Oder, ganz anders, in der Stille der Bibliothek (und dort, wie ich, sogar mit Ohrenstöpsel …).

Je angenehmer dir deine Schreibzeit ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass du sie nicht mehr aufschiebst. Im besten Fall genießt du sie und lässt sie dir nicht mehr nehmen.


7. Deine Haltung

Schiebst du das Schreiben auf, weil du der Meinung bist, dass deine Texte sowieso nicht gut genug sind? Oder dass du viel zu langsam schreibst? Oder es immer viel zu chaotisch wirkt, was du aufs Papier bringst?

Unsere Haltung kann uns extrem steuern bzw. daran hindern, etwas zu tun.

Probier’s aus:
Versuche, dich von deinen negativen Gedanken nicht davon abhalten zu lassen, dein Buch zu schreiben.

Versuche zu akzeptieren,

  • dass ein guter Text seine Zeit dauert. Selbst Journalist*innen und Autor*innen schreiben nicht mal „eben schnell“ einen fantastischen Text. Ein guter Text, der wirklich bei seinem Zielleser ankommt, geht durch mehrere Überarbeitungsschleifen. (Mal ein Beispiel: Diesen Blogbeitrag habe ich mit 5 Überarbeitungsversionen geschrieben, inklusive 2 Mal Feedback.)
  • dass Schreiben seine Übung braucht. Je mehr du trainierst, umso besser wird es – versprochen!

Und frage dich,

  • wie du deine*n innere*n Kritiker*in (zumindest eine Zeit lang) zur Ruhe bringen kannst: Was stärkt und motiviert dich und lässt kritische (innere) Stimmen leiser werden?
  • Eine meiner Lieblingsübungen hierfür ist, einmal in einem Freewriting 10 Minuten diese Stimmen und Unsicherheiten aufs Blatt zu bringen und dann bewusst zur Seite zu legen – danach schreibt es sich schon mit mehr Zuversicht.


Fazit

Gewohnheiten zu ändern, ist nicht einfach und dauert einige Zeit. Probiere diese Strategien nach und nach aus statt alle auf einmal – dann ist die Chance am größten, dass du sie etablieren und etwas verändern kannst.

Dein Business und deine späteren Leser*innen werden es dir danken – du zu zeigst dich und du trägst deine Stimme und Vision hinaus in die Welt. Der Weg dorthin lohnt sich!

Was sind deine Strategien und Tricks, um in den Schreibflow zu kommen und dein Buchprojekt umzusetzen? Hast du schon eine Idee, was du ausprobieren willst? Schreib mir gern im Kommentar.

Headerbild: unsplash.comDamian Zaleski

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